Was Ihr Zyklus über Ihren unerfüllten Kinderwunsch verrät
- Tamara Haslinger, MSc BSc
- 4. Apr.
- 5 Min. Lesezeit
Wir erleben immer wieder im Kinderwunschinstitut Fertiliamed in Graz, wie kraftvoll der natürliche Menstruationszyklus im Kinderwunschprozess wirkt. In diesem Beitrag werfen wir einen intensiven Blick auf Ihren Zyklus und zeigen, wie Sie ihn gezielt nutzen können – auch wenn der Alltag Sie fordert und unerwartete Herausforderungen auftreten. Verfasst von Tamara Haslinger, Embryologin im Kinderwunschzentrum Fertiliamed in Graz-St. Peter, erhalten Sie alle wichtigen Informationen und praxisnahe Tipps aus erster Hand. Denn Ihr Weg zum Wunschkind beginnt mit Ihrer Frauengesundheit.
Der Zyklus als Schlüssel zu Ihrem Kinderwunsch
Viele Paare fragen sich, warum trotz intensiver Bemühungen der ersehnten Schwangerschaft der Erfolg ausbleibt. Häufig wird dabei übersehen, dass ihr Menstruationszyklus nicht nur ein wiederkehrendes Ereignis ist, sondern ein Spiegel der inneren Gesundheit ist. Bei Fertiliamed in Graz wissen wir: Der natürliche Rhythmus Ihres Körpers liefert Ihnen wertvolle Hinweise, wie Sie Ihre Fruchtbarkeit unterstützen können – und das kann entscheidend sein, um Ihren unerfüllten Kinderwunsch zu überwinden.
Die Phasen Ihres Zyklus – Was Sie wissen müssen
Ihr Zyklus lässt sich in vier Phasen unterteilen. Jede Phase hat spezifische Funktionen, gezielte Maßnahmen in den einzelnen Phasen können Ihren Kinderwunsch maßgeblich unterstützen.
Menstruationsphase – Die Reinigungs- und Ruhephase

Dauer: 3 bis 8 Tage
Was passiert?
Am ersten Tag beginnt der Zyklus: Ihre Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen, und Ihr Körper startet einen natürlichen Reinigungsprozess.
Diese Phase dient der Erholung und Regeneration, was essenziell für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt ist.
Besonderheiten im Berufsalltag:
Viele Frauen wissen, dass gerade am Beginn der Menstruation oft empfohlen wird, sich einen halben Tag in der Waage (liegend, zur Entspannung) zu gönnen – idealerweise, um dem Körper die notwendige Ruhe zu ermöglichen. Doch was tun, wenn der Arbeitsalltag oder wichtige Termine dies nicht zulassen?
Kurze Ruhepausen: Versuchen Sie, während des Arbeitstages kurze Entspannungsübungen oder Atempausen einzubauen. Selbst wenige Minuten gezielter Meditation oder das bewusste Schließen der Augen im Sitzen können helfen, den Körper zu beruhigen.
Schmerzmanagement: Sollten Sie starke Schmerzen verspüren – ein Hinweis, der auch auf Endometriose hindeuten kann – ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Bei Fertiliamed prüfen wir individuell, ob weiterführende Untersuchungen nötig sind und bieten unterstützende Maßnahmen an, die von medikamentösen Therapien bis hin zu komplementären Behandlungsansätzen reichen.
Praktische Tipps:
Nutzen Sie, wenn möglich, kurze Pausen, um sich im Sitzen zu strecken oder bewusst zu entspannen.
Wärmeanwendungen (wie eine Wärmflasche) und sanfte Dehnübungen können helfen, Schmerzen zu lindern.
Bei starken anhaltenden Beschwerden sollten Sie Ihren Frauenarzt konsultieren.
Follikelphase – Die Phase des Aufbruchs und Wachstums

Dauer: Durchschnittlich 10 bis 14 Tage
Was passiert?
Nach der Menstruation reifen in den Eierstöcken neue Follikel. Der Östrogenspiegel steigt kontinuierlich an und bereitet Ihren Körper auf den Eisprung vor.
Diese Phase ist oft von einem Energieschub und einem gesteigerten Wohlbefinden begleitet – ideal, um aktiv zu werden und neue Lebensenergie zu tanken.
Praktische Tipps:
Eine ausgewogene Ernährung und moderate Bewegung unterstützen den natürlichen Hormonanstieg.
Nutzen Sie diese Zeit, um bewusst auf Ihre körperlichen Bedürfnisse zu achten – kleine Auszeiten oder entspannte Spaziergänge können Wunder wirken.
Ovulationsphase – Der Höhepunkt der Fruchtbarkeit

Dauer: Ca. 24 bis 48 Stunden
Was passiert?
Der Eisprung markiert den zentralen Moment Ihrer Fruchtbarkeit. Die Eizelle wird freigesetzt, und Ihr Körper ist bereit für eine mögliche Befruchtung.
Falls kein Eisprung stattfindet: was bei einigen Frauen vorkommen kann – prüfen wir in unserem Kinderwunschzentrum in Graz gezielt hormonelle und ovulatorische Dysbalancen (Ungleichgewichte Ihres Hormonhaushalts). Hier kommen gezielte Behandlungen wie milde hormonelle Stimulation (z. B. mit Clomifen oder Letrozol) oder individuelle Therapieansätze zum Einsatz, um den Eisprung zu fördern und so die Chancen auf eine Empfängnis zu erhöhen.
Praktische Tipps:
Beobachten Sie Ihren Zervixschleim und messen Sie Ihre Basaltemperatur, um den Eisprung zu bestimmen.
Wenn der Eisprung ausbleibt (fehlt der fruchtbare Zervixschleim, kann das ein Hinweis darauf sein, dass kein Eisprung stattfindet – erkennbar daran, dass weder ein leichter Temperaturanstieg noch typische leichte Eisprungschmerzen auftreten), setzen wir bei Fertiliamed auf gezielte Behandlungen, die individuell auf Sie abgestimmt werden.
Lutealphase – Die Phase der Vorbereitung und Entspannung

Dauer: Durchschnittlich 12 bis 14 Tage
Was passiert?
Nach dem Eisprung sinkt der Östrogenspiegel, während das Hormon Progesteron steigt, um die Gebärmutterschleimhaut für eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten.
Diese Phase kann von einer leichten Ermüdung und veränderten Stimmungslagen begleitet sein – natürliche Signale, dass der Körper sich auf die Regeneration einstellt.
Praktische Tipps:
Setzen Sie auf sanfte Ausdauersportarten, Dehnübungen und Entspannungsrituale.
Auch hier kann der gezielte Einsatz von Hormonen unterstützend wirken - ideal, um in der Lutealphase die Gebärmutterschleimhaut zu stabilisieren.
Wissenschaftliche Hintergründe und aktuelle Erkenntnisse
Moderne Studien bestätigen, dass ein bewusster Umgang mit Ihrem Menstruationszyklus nicht nur Ihre Fruchtbarkeit steigert, sondern auch Ihr allgemeines Wohlbefinden fördert. Unsere Forschung und klinische Erfahrung im Kinderwunschinstitut Fertiliamed in Graz zeigen:
Hormonelle Balance: Durch präzises Tracking der Hormone (Östrogen, Progesteron, LH, FSH) lassen sich Ungleichgewichte frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.
Statistische Erfolge: Frauen, die ihren Zyklus systematisch beobachten, haben in bis zu 70 % der Fälle hormonelle Dysbalancen rechtzeitig erkannt – ein entscheidender Faktor für den Erfolg in der Familienplanung.
Einfluss von Lebensstil: Neben genetischen Faktoren spielen Ernährung, Bewegung und Stressmanagement eine wichtige Rolle. Allerdings kann übertriebener körperlicher Sport, wie intensives Ausdauertraining oder schweres Krafttraining, den Hormonhaushalt stören und kontraproduktiv wirken. Es gilt, ein gesundes Maß zu finden, das den Körper unterstützt, ohne ihn zu überlasten.

Praktische Maßnahmen und Behandlungsansätze im Kinderwunschprozess
Im Grazer Kinderwunschinstitut Fertiliamed setzen wir auf individuelle und ganzheitliche Ansätze, um Ihre Fruchtbarkeit zu fördern. Hier einige praxisnahe Maßnahmen, die in den jeweiligen Zyklusphasen angewendet werden:
Menstruationsphase
Selbstfürsorge trotz vollem Terminkalender: Auch wenn Sie beruflich stark eingespannt sind, empfehlen wir kurze, gezielte Ruhepausen einlegen – beispielsweise kurze Atemübungen in den Pausen.
Schmerzmanagement: Bei starken Menstruationsschmerzen, die auch auf eine mögliche Endometriose hindeuten können, erfolgt eine genaue Diagnostik. Je nach Befund bieten wir verschiedene Therapiemöglichkeiten an.
Follikelphase
Förderung des natürlichen Wachstums: Eine nährstoffreiche Ernährung und moderate Bewegung stehen hier im Vordergrund. Zusätzlich kann in Einzelfällen eine sanfte hormonelle Unterstützung helfen, wenn sich Hinweise auf ein Ungleichgewicht zeigen.
Lebensstilberatung: Wir begleiten Sie dabei, Ihren Alltag so anzupassen, dass Ihr Körper in dieser Phase optimal unterstützt wird – Stressreduktion und mit ausreichend Erholungsphasen.
Ovulationsphase
Optimierung des fruchtbaren Fensters: Falls der Eisprung ausbleibt, greifen wir zu gezielten Behandlungen. Bei Fertiliamed evaluieren wir Ihren Hormonstatus und setzen, falls notwendig, milde Stimulationen ein, um den Eisprung zu induzieren.
Individuelle Therapieansätze: Neben medikamentösen Interventionen beraten wir Sie umfassend zu alternativen Therapien und Lifestyle-Anpassungen, um Ihre natürlichen Chancen auf eine Befruchtung zu verbessern.
Lutealphase
Stabilisierung der Gebärmutterschleimhaut: Mit dem gezielten Einsatz von Progesteron unterstützen wir die Stabilität der Schleimhaut, um optimale Bedingungen für eine mögliche Einnistung zu schaffen.
Entspannungsfördernde Maßnahmen: In dieser Phase liegt der Fokus auf Erholung – leichte Sportarten, gezielte Entspannungsübungen und eine ausgewogene Ernährung helfen Ihrem Körper, sich zu regenerieren und optimal auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.
Ihr Körper ist wunderbar, und er hat die Kraft, ein kleines Wunder zu ermöglichen – Ihr Wunschkind. Verlieren Sie nicht die Hoffnung. Mit einem bewussten Umgang, kleinen Anpassungen im Alltag und der Unterstützung moderner medizinischer Erkenntnisse können Sie Ihren Weg zum Wunschkind aktiv gestalten. Ich möchte Sie ermutigen, sich selbst und Ihrem Körper zu vertrauen. Sehen Sie Ihren Zyklus nicht als lästiges Hindernis, sondern als treuen Begleiter, der Ihnen die Möglichkeit bietet, sich selbst besser kennenzulernen und zu stärken. Bei Fertiliamed in Graz sind wir stolz darauf, Sie auf diesem Weg zu unterstützen – mit individueller Betreuung, fundierten Diagnostikmethoden und einem ganzheitlichen Ansatz, der Ihre Frauengesundheit in den Mittelpunkt stellt.
Lassen Sie sich von den natürlichen Rhythmen inspirieren und vertrauen Sie darauf, dass jede Phase Ihres Zyklus eine einzigartige Botschaft für Ihre Gesundheit bereithält. Gemeinsam können wir Wege finden, diese natürlichen Signale optimal zu nutzen und Ihre Fruchtbarkeit gezielt zu fördern.
Ihr Weg zum Wunschkind beginnt bei Ihnen – und wir vom Kinderwunschinstitut Fertiliamed in Graz stehen Ihnen auf jedem Schritt dieses Weges mit Herz und Expertise zur Seite.

Herzlichst,
Tamara Haslinger
Embryologin
Kinderwunschzentrum Fertiliamed Graz-St. Peter
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